Dienstag, 30. August 2016

Zurück in Goodfare

Auf unserem Weg von Prince Rupert nach Prince George legten wir nochmal einen Zwischenstopp bei JJ ein.
Nachdem jeder von uns noch eine unserer Lieblingshosen in dem Hippieladen in Prince George ergattert hatte, kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Ranch BBQ in Goodfare an. Eine tolle Party mit Cathy und Gord, der "Farmfalilie", sämmtlichen Nachbarn und ein paar Treeplantern. Es gab Spanferkel, organisches Bier vom Fass, eine Liveband und zu späterer Stunde Eiscreme (das sollte von nun an übrigens auf jeder Party eingeführt werden). 

Seitdem befinden wir uns also bei Cathy und Gord, sind von unserem undichten Zelt in deren süße kleine Gästeblockhütte mit Kamin umgezogen und warten auf unsere neue Kreditkarte...
Gestern musste leider die süße Bernhardinerhündin Amie eingeschläfert werden... Aber nun leidet sie wenigstens nicht mehr - ihr herzzerreissendes Weinen war unerträglich...


Donnerstag, 18. August 2016

Prince Rupert

Der Weg von Terrace nach Prince Rupert war herrlich... Es gab von allem etwas - Berge, Felsen, Regenwald, schöne Seen oder auch Meer mit bezaubernden Inselchen - Ich liebe Kanada!

Ächtzend und keuchend kam unser Auto in der Stadt an - das hieß erstmal erkundigen wo die nächste Werkstatt war... Anschließend mieteten wir uns in dem hübschen Hostel ein (nur leider in getrennten Schlafzimmern) und gingen Pizza essen mit Blick auf's Meer.

Nach all dem vielen Campen, hatte ich mich mal wieder so sehr auf ein richtiges Bett gefreut. Doch meine Nacht war leider alles andere als erholsam. Ich nächtigte in einem Dormzimmer mit dem Bett direkt neben der Türe und die Lady neben mir schien es überhaupt nicht recht zu haben... Alle paar Minuten schtöhnte sie wütend vor sich hin. Auch hatte sie sich den Zimmerventilator gekrallt und vor ihrem Bett aufgebaut. Ganz zu meiner (nicht) Freude bekam ich bei jedem Drehen des Gerätes die Luft in mein Gesicht geblasen. Selbst nach freundlichem darauf hin weisen und sogar in den Fuß zwicken änderte sich leider nichts an meiner Situation. So drehte ich mich mit dem Kopf an das Fußende und versuchte das laute Surren des Ventilators zu ignorieren...

Am nächsten morgen brachten wir unser Auto in die Werkstatt, bezahlten unseren Strafzettel und brachten Geld auf unser neues Bankkonto. Mittags "spazierten" wir einen super verwilderten Hikingtrail. Wir kämften uns durch den matschigen, aber wunderschönen Urwald bis zum "King" - einem kanadischen Mammutbaum, welche hier noch vereinzelt anzufinden sind.

Unser Auto ist mittlerweile repariert und mit neuen Bremsen wieder Einsatzbereit - weiter gehts!

Der Trail

fast ein Fliegenpilz

schön

unser Martin :)

ich :)
vor dem Mammutbaum

das Schild sagt alles...

Dienstag, 16. August 2016

JJ's Woodart

Noch bevor unsere Reise nach Kanada überhaupt startete, drückte mir mein Papa ein Zettel mit einer Adresse eines Motorsägenschnitzers in die Hand und meinte wir könnten den ja mal besuchen. Ich machte ihm nicht allzu große Hoffnungen denn Kanada ist ja nicht gerade klein...

Als wir nun aber wieder gegen Süden fuhren lag die Adresse doch fast gar auf unserem Weg. So fuhren wir dort hin, ohne übrhaupt zu wissen wie wir ihm erklären sollten warum wir jetzt genau vor seiner Türe stehen... An dem Haus angekommen empfing uns eine ältere Dame. Diese teilte uns mit das er nicht mehr hier wohnen würde, sie erklärte uns aber seinen neuen Aufenthaltsort. Also machten wir uns nach einer kurzen Internetrecherche zu der neuen Adresse auf. Dort wurden wir erstmal von zwei (zum Glück freundlichen) Hunden empfangen und kurz darauf von einem älteren Herren. Welcher uns auf die Frage nach Joerg Jung antwortete dass dieser hier gelebt hatte, aber umgezogen sei... Der alte Mann, der vor 60 Jahren von Deutschland nach Kanada ausgewandert war, war so glücklich darüber sich auf deutsch unterhalten zu können, dass er uns gar nicht mehr gehen lassen wollte...
Er setzte sämmtliche Hebel in Bewegung um die Adresse von JJ heraus zu finden. Ebenfalls war er nicht davon abzubringen, dass er uns dorthin eskortierte...
Als wir dann endlich vor dem verdutzten Mann standen, stellte ich mich als die Tochter eines riesen Fans vor :)

So nahmen die Dinge ihren lauf. Wir wurden zum Abendessen eingeladen und Nachts fanden wir uns zeltend in seinem Garten wieder...

Nach einem gemeinsamen Frühstück an dem auch zwei Freunde aus Florida teilnahmen (diese campten ebenfalls im Garten) und einer Verabredung zu einem baldigen Wiedersehen zogen wir weiter nach Prince Rupert.

JJ's Holzlager

Seine süßen Happybären

er macht auch Bilder mit der Airbrush Pistole

Danke für alles!

Sonntag, 14. August 2016

Highway 37


Als wir am nächsten Morgen unsere sieben Sachen wieder eingepackt hatten fuhren wir weiter. Unser Ziel ist Prince Rupert, welches wir aber erst in ein paar Tagen erreichen werden.  Wir starteten recht früh um vielleicht ein paar Bären beim Morgenspaziergang beobachten zu können. Wir fuhren zuerst einige Stunden auf dem Alaska Highway bis wir schlussendlich auf den Highway 37 abbiegen konnten. Dort stieg uns erneut ein Brandgeruch in die Nasen, was uns aber nicht beunruhigte. Das letzte Mal war der Waldbrand ja einige hundert Kilometer entfernt. Nach einer weiteren Stunde fahrt dann dass, wir sahen  plötzlich eine riesige Rauchsäule direkt vor uns. Glücklicherweise machte der Highway dann doch noch einen Bogen um das brennende Waldstück. Wir waren so auf den Waldbrand konzentriert dass wir dann schier einen Schwarzbären angefahren hätten, welcher in aller seelen Ruhe genau in diesem Moment über sie Straße stampfte und sich dann im Straßengraben zum schlafen legte. Das war übrigens der erste Bär an diesem Tag und das ca. um halb vier mittags, das frühe Aufstehen hat sich also TOTAL gelohnt. Kurz darauf beendeten wir dann auch unsere Fahrt für diesen Tag. Wir fanden einen schönen Campingplatz direkt neben einem Fluss.
Am Abend Trafen wir dann noch auf zwei andere Reisende, welche uns von einem Platz erzählten an dem man Grizzlies beim Lachsfischen beobachten könnte. Es lag nur ein kleines bissen abseits unserer geplanten Reiseroute,  somit machten wir es zu unserem nächsten Ziel. Die Fahrt dorthin war recht regnerisch, wir konnten aber trotz dessen einige Gletscher bestaunen, welche den Weg dorthin säumten.
Angekommen in Stewart, ein kleines Dorf an der Grenze und gerade noch so in Kanada, Hyder legt direkt daneben und bereits in Alaska mit ca. 5 bis 10 Bewohnern + einer stinkigen Grenzbeamten welche mit ihrem Leben höchst unglücklich zu sein scheint. So deuteten wir es jedenfalls mal. Will man Bären beobachten muss man nach Hyder fahren, Essen und Unterkunft gibt es aber nur in Steward. Demnach muss man die Grenze einige Male überqueren. Leider hatten wir kein Glück und konnten keinen Grizzly sehen. Jedoch hunderte von Lachsen welche zum laichen und sterben an diesen  Ort kommen. Riecht wie auf einem Fischmarkt ohne Kühlung, hmmm. Wir beschlossen also schnell weg von hier. Was dann jedoch mit einem Ticket wegen Rasen, überfahren eines Stopp Schildes sowie nicht den Blinker betätigte endete. Die Höhe entspricht etwa 1000 gepflanzten Bäumen. Das Beste hier ist,  wer innerhalb den ersten 30 Tagen bezahlt darf 25$ von der Strafsumme abziehen. Sollten wir in Deutschland auch mal einführen.



Waldbrand (der Rauch im Hintergrund)
Aussicht von unserm Campingplatz
Unser Zuhause für  diese Nacht
Der große Sterben
Ein Bär-trampelpfad
Gletscher
Fortbildung (ist nicht der Bußgeldkatalog von Kanada)

Freitag, 12. August 2016

Alaska - Kanada - Alaska - Kanada

Die kommenden zwei Nächte verbrachten wir wieder im Yukon auf zwei Regierungscampingplätzen. Diese sind superschön, günstig aber ohne Duschen ausgestattet, somit blieb uns nichts anderes übrig als uns in dem eiskalten Fluss zu waschen (natürlich mit organischer Seife). Hirnfrost ahoi!
Die Fahrt von Haines Junction nach Haines, Alaska war wunderschön und alle paar Meter begegnete man einem dicklich ausseheneden Murmeltier, welches mit seinen viel zu kurzen Beinchen es gerade noch so über die Strasse schaffte.

Unsere gesamte Zeit in Haines regnete es (nicht ganz so spaßig in einem undichten Zelt)... Somit hielten sich unsere geplanten Wanderungen in Grenzen. Stattdessen besuchten wir ein kleines Museum mit einer Weißkopfseeadler - Auffangstation, verbrachten einen halben Tag in einem Caffee, um bei stinklangsamen W-lan einen Blog zu veröffentlichen, und machten Grizzly - Ausschau an einem beliebten Fluss - allerdings ohne Grizzly. Ärgerlicherweise erfuhren wir von unseren Campingplatznachbarn am darauffolgenden Tag dass früh morgens (während wir natürlich noch schliefen) drei Grizzlys direkt an unserem Zelt vorbei marschierten...

Von Haines gings Nachts um vier, in der dichtesten Nebelsuppe, mit der Fähre nach Skagway. Noch bevor wir anlegten erblickten wir drei mächtige Kreuzfahrtschiffe die bereits dort angelegt hatten. In dem hübsch gemachten Städtchen gingen wir erstmal frühstücken, welches ausgezeichnet war, die Bedienung war allerdings etwas anstrengend (und zu 85% mal ein Mann).
Anschließend bummelten wir durch die Strasse. Allerdings hatten wir schon nach kurzer Zeit die Nase voll, denn es reihte sich nur Juwelier an Juwelier an Souvenirshop an Souveniershop - und jeder verkaufte den gleichen Ramsch... So suchten wir bereits zwei Stunden nach unserer Ankunft das Weite und machten uns auf den Weg zurück nach Whitehorse.

Dort verbrachten wir mal wieder eine Nacht auf dem Campingplatz, da unser lieblings - Hostel bereits mal wieder ausgebucht war... Der nächste Tag bestand hauptsächlich aus unlustigen Erledigungen wie Wäsche waschen, uns eine neue Bank zu suchen (da die alte langsam echt nervt) oder heimlich auf einem Campingplatz mit Duschen uns wieder auf Vorderman zu bringen... Da dies alles mehr Zeit beanspruchte als erwartet, fuhren wir an diesem Tag nicht mehr allzu weit. Mal wieder wurde gecampt, allerdings diesmal im Auto, da es wegen, erhöhter Bärengefahr, verboten war im Zelt zu schlafen...

Fireweed
Million Bollar Falls
Trinkwasser abkochen
putzig...
unser Campingplatz
Fahrt nach Haines (Gletscher im Hintergrund)
Füchse
und nochmal im Hochformat :)
Grenze Alaska
Weißkopfseeadler - Auffangstation
Turidampfer
Emerald See


"Wüste" im Yukon

Montag, 8. August 2016

Top of the world Highway

Von Dawson City gings über den Top of the World Highway nach Alaska. Zu Anfang war es sooo nebelig das es hart war den Gegenverkehr zu erkennen. Als dieser aber nachließ war die Fahrt fantastisch. Die Straßenverhältnisse waren meistens sehr schlecht mit riesigen Schlaglöchern oder Bodenwellen. Aber mit unserem Auto machte es so viel Spaß die sperrigen, kriechenden Schlachtschiffe von Wohnmobilen zu überholen und die schöne  Landschaft zu genießen...

Auf dem Weg passierten wir einige Goldschürfer - da wollten wir unser Glück doch auch mal versuchen. Wir schnappten uns unser Campinggeschirr und schürften los. Allerdings nur semierfolgreich... Weiter gings nach "Chicken". Downtown bestand aus sage und schreibe 3 Häusern, hihi... Dort leisteten wir uns einen Teller zum Gold waschen (wir können ihn ja immer noch zur Salatschüssel umfunktionieren) und legten los. Die Goldausbeute war allerdings wieder ziemlich gering... Das was wir als Gold identifizierten war entweder Katzengold oder Steine...

Die kommene Nacht verbrachten wir auf einem sehr schönen Campingplatz, allerdings umringt von sehr aggressiven Hunden.

Blumen :-)

Chicken Downtown, Alaska
Melissa beim Gold suchen
Auf dem Top of the World Highway
Unser Campingplatz

Tombstone National Park und Dawson City

Von Whitehorse gings einen nicht ganz so spektaluären Weg in Richtung Dawson City. Unser Ziel für diesen Tag war der Campingplatz (mit Selbstregistrierung) im Tombstone Nationalpark. Dafür fuhren wir ca. 100km auf dem schotterigen, löcherigen Dempsterhighway. Dort suchten wir uns einen Platz aus, schlugen unser Zelt auf und kochten uns Tortellini mit Sahnesoße. Eigentlich wollten wir etwas den Park erkundigen, aber das Wetter war ziemlich bescheiden, es regnete durchgehend…
So gings gleich weiter nach Dawson City. Schon einige Kilometer bevor wir die Stadt erreichten sahen wir riesige Steinhaufen die sich über die ganze Landschaft erstreckten. Später fanden wir heraus dass diese durch die riesige Goldsuchmaschine enstanden.
Dawson City ist ein süßes, kleines, auf Tourismus ausgelegtes Städtchen mit vielen Souvenirläden und Hotels. Wir übernachteten aufgrund des schlechten Wetters diese Nacht im Hostel, ein sehr altes, krummes Gebäude, mit etwas fragwürdigen Angestellten. Den Abend verbrachten wir in einer ziemlich coolen Bar bei einem im Yukon gebrauten Bier (ziemlich gut). Da es zu dieser Jahreszeit erst recht spät dunkel wird, muss eben der Barmann um 23 Uhr einfach die Rollläden runterlassen, um die richtige Atmosphäre aufkommen zu lassen (hihi).
B.L.T. Toast
kleine Zimtschnecke


Goldschurfmaschine