21.00 Uhr - wir trafen am Hafen ein, nachdem wir unsere
Fahrkarten erhalten und uns in der richtigen Warteschlange eingereiht hatten,
wurde unser Sitzfleisch ganz schön herausgefordert. Nach zwei Stunden in der
Kälte hatten auch wir endlich das "go" die Fähre zu entern. Nach
einer weiteren Stunde stachen wir dann schließlich in die See. Anfangs hatte
ich noch einige Pläne wie ich die Zeit sinnvoll nutzen könnte (z.B. Bilder
bearbeiten, Blog und Menüs schreiben,...), diese wurden jedoch ziemlich schnell
zerschlagen... Nicht umsonst nennt man die Städte an der Ostküste "windige
Städte". Dementsprechend fühlte man sich als hätte man ein paar Drinks zu
viele intus... Wir erinnerten uns daran, dass es helfen sollte auf den Horizont
zu schauen - das Problem war nur wie sollte man mitten in der Nacht einen
Unterschied zwischen dem Schwarzen Meer oder dem gleichfarbigen Himmel machen können... So schloss ich meine Augen
und lenkte mich Stundenlang mit dem Hören von Hörbüchern ab. Schlafen wäre auch
eine gute Alternative gewesen - dies allerdings stellte sich nicht gerade als
einfaches Unterfangen dar. Die Stühle waren
mit einer äußerst unbequemen Armlehne ausgestattet, was das Ausbreiten
auf zwei Stühlen unmöglich machte (ist wahrscheinlich Absicht, da man für den
doppelten Preis auch eine Schlafkabine buchen könnte). So verengten wir uns
stundenlang, bis wir uns schließlich todmüde unter den (mit Kaugummi beklebten)
Sitzbänken zusammenrollten und versuchten das grauenvolle Schwanken des
Schiffes zu ignorieren...
5.30 Uhr - mit einer sehr lauten, nuscheligen Durchsage und
einer prompten entdimmung der Lichter wurden wir unsanft aus unserem, gefühlt
gerade erst eingetretenen, Schlaf gerissen.
7.15 Uhr - wir trafen endlich am Hafen in Neufundland ein,
beim Entladen des Schiffes waren wir diesmal eine der ersten. Der Sonnenaufgang
färbte den Himmel rosafarben und Neufundland erstreckte sich steinig, hügelig
und weiß vor uns. Unser Plan mit gemütlich bei einem Kaffee versuchen Kräfte
für die Weiterfahrt zu sammeln, ging nicht auf. Denn außer ein paar im
Hinterland versteckten Häuschen gab es hier nichts... So stellten wir uns an
den Rand einer kleinen Landstraße und versuchten ein bisschen zu schlafen. Bei
minus 15 Grad nicht gerade ein Vergnügen. So zerschlug sich unser zweiter Plan
- im Auto zu übernachten - und wir mussten noch ein paar Stunden Fahrt
zurücklegen um überhaupt einen Schlafplatz zu finden.... Kurz vor Ladenschluss
trafen wir in dem HI Hostel in Botwood ein und konnten zum Glück noch einchecken.
Die Überraschung war - wir waren die einzigen Gäste, somit hatten wir das
gesamte Hostel für uns alleine!!
Am Dienstagmorgen beschlossen wir unseren Aufenthalt noch um
eine Nacht verlängern und wir nutzten diesen Tag um uns besser auf das immer
näher rückende Tree planting Camp vorzubereiten. Martin versuchte mit Hilfe von
youtube Videos die richtige Technik herauszufinden und ich arbeitete an meinen
Menüs und Kalkulationen.
Hierbei könnte ich eure Hilfe gebrauchen... Ein Treeplanter
verbrennt am Tag zwischen 3000 - 5000 Kalorien, somit brauchen sie: viel,
sättigendes und energiereiches Essen. Was fallen euch da für Gerichte ein, die
den Bauch mit einem Gefühl von Geborgenheit und Zuhause füllen.
Einige Kalotienbomben wären Nudeln, Kartoffeln, Spätzle, und alles narürlich mit viel Sahne zubereitet. Weiß ja nicht was du dort so zur Verfügung hast. Ich denke Fleisch sollte auch immerdabei sein. Du wirst das schon machen. Ich glaub an dich und vermisse dich.
AntwortenLöschenDeine Mama